GottesHaus für Fledermaus
Mit dem Projekt „Gottes Haus für Fledermaus“ fördert die Naturschutzstiftung die Bereitstellung von Fledermausquartieren. Besonders geeignet sind Kirchendächer als trockene, selten begangene Räume mit frostfreien Temperaturen.
Unter der fachkundigen Führung von Fledermausexperten der Biologischen Station des Kreises Wesel besichtigen wir mit Küstern, Kirchmeistern oder Pastören die Kirchendächer und schauen, ob Einflugschlitze und Hängemöglichkeiten vorhanden sind. Gegebenenfalls werden Tiere beringt und Horchboxen angebracht, um den Bestand der gefährdeten Fledermäuse zu unterstützen.
Im Idealfall finden wir Gruppen, die Fledermauskästen basteln und sich um deren regelmäßige Kontrolle kümmern.

Kontrolle von Fledermausquartieren durch Paul Schnitzler
Foto: Dr. W. Podlatis
In acht von neun kontrollierten Kirchen im Kreis Wesel wurde in 2019 bis zum März 2020 Besatz durch Fledermäuse nachgewiesen.
Die Dipl- Biologin Regina Müller und der Dipl. Biologe Paul Schnitzler konnten durch die Finanzierung des Projektes „GottesHaus für Fledermaus“ in den letzten zwei Jahren wieder viel Positives für den Fledermausschutz bewirken.
Als Fledermaus – Ansprechpartner des Stiftungsrates ist es für Christoph von Derschau immer wieder eine große Freude, die Fachleute bei einigen Einsätzen zu begleiten.
Hier sein aktueller Bericht.
„Auf den Kirchendächern geht der Blick zunächst nicht zum Dachstuhl, sondern nach unten: Ist auf dem Boden Fledermauskot zu sehen? Nach Größe und Form des Kotes ist eine erste grobe Bestimmung der Arten möglich. Darum wurden die Böden von drei Kirchendächern gründlich gesäubert. Der dazu benutzte Industriestaubsauger konnte mit Hilfe der Naturschutzstiftung angeschafft werden. Jetzt wird man am neu gefundenen Kot erkennen, ob zwischen der Reinigung und der nächsten Kontrolle Fledermäuse anwesend sind.“
Projektmöglichkeiten und Projektplanung:
Viele Fledermausarten sind gefährdet. Mit dem Öffnen stillgelegter Kellerräume und verschlossener Speicher kann zumindest dem Quartiermangel entgegengewirkt werden. Mehrere Orte sind bereits als weitere Fledermausquartiere im Gespräch. Die Biologen stehen mit den Eigentümern in Kontakt.
Die Naturschutzstiftung Niederrhein will auch hier mit der Einrichtung und Finanzierung von Einfluglöchern, Hängevorrichtungen und Horchboxen zum Schutz und zur Erforschung der Fledermäuse ihren Beitrag leisten.
An vielen Orten ist ein Rückzug von Fledermäusen aus unserer niederrheinischen Landschaft zu beobachten. Vor allem die starke Abnahme von Insekten als Nahrungsgrundlage der Fledermäuse wird als Grund angeführt. Diese wird durch Artenarmut, Flächenverlust und im Wesentlichen durch den extrem hohen Einsatz von Insektiziden (Neonikotinoiden) und Herbiziden (Glyphosat) in der Landwirtschaft verursacht.
Das „Wiesenprojekt“ der Naturschutzstiftung Niederrhein will helfen die bestehenden Nahrungslücken zu schließen, indem sie die Anlage vieler blühender Wiesen als Lebensraum für Insekten fördert.
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